Pressespiegel: Aus gutem Holz

Pressespiegel: Aus gutem Holz

Artikel der NIEDERSÄCHSISCHEN WIRTSCHAFT vom Mai 2017

Seit Jahrzehnten baut das Familienunternehmen Grave aus Elze Holzhäuser in allen Variationen. Vom Bausatz für ein Kinderspielhaus bis zum Wohnhaus in  Holzrahmenbauweise reicht das Angebot.

Von Georg Thomas

Nix ist unmöglich. Wenn der Kunde es wünscht, dann baut Wolfgang Grave auch einen hundert Quadratmeter großen Yoga-Pavillon auf Mallorca. Individualität gehört zum Geschäft der Grave Holzbauvertrieb GmbH aus Elze – seit den Anfängen des Unternehmens in den 1960er Jahren. „Mein Großvater hat damals die Firma auch aus diesem Grund gegründet. Er wollte die speziellen Wünsche seiner Kunden erfüllen können.“ Inzwischen hat mit dem 43-jährigen Geschäftsführer die dritte Generation die Führung des Familienunternehmens übernommen.

Mit Gartenlauben fing alles an – auch heute sind sie noch ein wichtiger Teil des Geschäfts, allerdings baut Grave seit vielen Jahrzehnten auch Wohn- und Ferienhäuser als Blockhäuser oder in Holzrahmenbauweise. In einem Jahr verkauft und montiert das Unternehmen zwischen 300 und 500 Carports, Gerätehäuser oder Holzhäuser in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Hamburg. Hinzu kommen acht bis zehn größere Häuser, mit Wohnflächen von 60 bis 160 Quadratmeter. Neben dem Hauptsitz im Landkreis Hildesheim gibt es Niederlassungen in Hemmingen bei Hannover und in Hamburg, wo sich Kunden einen Eindruck von den Holzhäusern verschaffen können.

Von den günstigen Holzhütten, die heute jeder Baumarkt anbietet, möchte sich Grave deutlich abheben. Die Holzbohlen der Blockhäuser aus nordischer Fichte oder Lärche haben mindestens eine Materialstärke von 28 Millimetern und reichen bis zu 112 Millimetern. Und alles, was die Kunden in den Ausstellungen sehen, kann das Unternehmen verändern und individuell anpassen. Der Pavillon zum Beispiel, der als Vorbild für den Yoga-Raum diente, misst in der Ursprungsform weniger als acht Quadratmeter.

„Wir setzen auf Qualität und Individualität in der Nische“, sagt Grave, der die Geschäftsführung vor sieben Jahren von seinem Vater Manfred übernommen hat. Der 70-Jährige kümmert sich heute als Prokurist vor allem um den Vertrieb. In seiner Zeit beschäftigte das Unternehmen zeitweise bis zu 50 Mitarbeiter und baute ganze Ferienhaussiedlungen an der Ostsee oder am Dümmer See.

Mit seinen 32 Mitarbeitern erwirtschaftet die Firma heute im Jahr einen Umsatz von 2,5 Mio. Euro. Mehr als die Hälfte davon stammt aus dem Segment Wohn- und Ferienhäuser, rund 1 Mio. Euro entfallen auf Carports, kleinere Blockhäuser, Gerätehäuser und Saunen. „Wir können uns nicht beklagen“, sagt Wolfgang Grave. Das Familienunternehmen hat auch schon schwere Zeiten erlebt und überstanden. So gab es bis kurz nach der Jahrtausendwende auch noch einen Standort in Berlin. Als der Sohn 2003 in die Firma einstieg, war die Schließung des Standorts eine seiner ersten Taten. „Es gab damals vielleicht noch zehn Mitarbeiter“, erinnert sich Grave.

Zusammen mit seinem Vater gelang es ihm, die Firma wieder auf Kurs zu bringen. „Wir haben unsere Abläufe gestrafft und auch unseren Auftritt auf Messen und im Internet überarbeitet.“ Dabei wirkt seit einigen Jahren auch seine Frau mit. Tanja Grave kümmert sich um die Öffentlichkeitsarbeit und das Marketing der Firma. So hat die 38-Jährige zum Beispiel den neuen Markenauftritt von Grave mitentwickelt und vorangetrieben.

Die Elemente für die größeren Häuser bauen die Mitarbeiter komplett selbst, die Blockhäuser bezieht Grave von einem süddeutschen Lieferanten. Die Holzwohnhäuser, im Prinzip sind es Fertighäuser, erfüllen alle Vorgaben der  Energieeinsparverordnung und werden als Wunsch auch als KfW-Effizienzhaus erstellt. „Der Kunde kann bei uns selbst entscheiden, ob die Außenwände mit Steinwolle, Hanf oder Recyclingmaterial gedämmt werden“, erklärt Grave.

Wer sich für ein Haus von Grave entscheidet, den begleitet das Unternehmen durch das gesamte Bauprojekt von der detaillierten Planung bis zur Schlüsselübergabe – es sei denn, es ist ein Ausbauhaus gewünscht. „Wenn die Bodenplatte fertig ist, kann der Kunde drei Monate später einziehen“, verspricht der Geschäftsführer. Hergestellt werden die Holzrahmenelemente, aus denen die Häuser dann zusammengesetzt werden, in Elze.

„Wir haben gelernte Tischler, Dachdecker, Zimmermänner und auch Maler im Team, sodass wir alles am Haus selbst machen können“, erklärt Grave. Auch Bodenplatten könne man gießen. Allerdings vergibt Grave diese Aufträge ebenso wie Sanitärarbeiten meist an Fachbetriebe, mit denen sich die Zusammenarbeit bewährt hat. Der Bau- und Wirtschaftsingenieur mit Tischlerlehre, die er mit Auszeichnung bestand, überwacht den gesamten Bau und die Arbeit der verschiedenen Gewerke, wenn Kunden bei Grave ein schlüsselfertiges Haus erwerben.

Das Geschäft mit Holzbauten für den Garten ist ein Saisongeschäft. Auch deswegen möchte das Unternehmen in den nächsten Jahren mehr Wochenend- und Wohnhäuser bauen.

Den Originaltext gibt es hier: https://www.hannover.ihk.de/ueber-uns/ihk-medien/niedersaechsischewirtschaft/archiv/niedersaechsische-wirtschaft-2017.html